Wirklich in der Verbannung in Sibirien?

Warum – weshalb – wie lange – wohin – wann … Diese Fragen stellte mir schon mancher.

Diese Türen schließen sich verhängnisvoll. Mit einem Krach ist das Schloss deutlich hörbar zugeknallt und eingerastet. Leicht muffiger Geruch schlägt dir entgegen, die Temperatur ist hoch und die Luft feucht. Menschen drängen sich aneinander vorbei.

Aber es sind keine Gefängnistüren, sondern nur die Türen zur Post, wo seit kurzem ein vereinfachtes Registrierungsverfahren möglich ist. Dazu steht man an einem attraktiven Tresen an und wird freundlich empfangen und exzellent bedient – der Kunde ist König (munkelt man) …

Die Schalteratmosphäre

Doch das sind nur Wunschvorstellungen. Meine Gastgeber haben die Registrierung gemacht und ich habe dann Nina zur Post begleitet. Sollte in 5 Minuten erledigt sein. Realität: Anstehen ging grade mal in 10 Minuten, aber ein Datum war nicht exakt angegeben. Deshalb wurde erst einmal eingehend geprüft, dann mit der Vorgesetzten diskutiert, die Dokumente zurückgewiesen und ein leeres Formular (zweiseitig in doppelter Ausführung) zum erneuten Ausfüllen mitgereicht. Erneut ausgefüllt, diesmal mit den Datum, das genehm war und nach weiteren 20 Minuten waren wir dann im Besitz der erforderlichen Dokumente. Diese interessieren eigentlich keinen, nur wenn sie fehlen kann das Folgen haben und Freundschaftsleistungen erfordern. Danach sind wir dann zurück ins Büro gefahren und haben unterwegs noch gesehen, wie schnell Papier entsorgt werden kann.
Papier-Entsorgung leicht gemacht
Papier-Entsorgung leicht gemacht

Oleg und Nina haben eine Fensterfabrik zusammen mit einem deutschen Partner. Deutsche Fenster von der russischen Fabrik eines deutschen Herstellers –„Made in Germany“ oder so ähnlich ;). Auf jeden Fall ging das Geschäft ganz gut und die Firma hat inzwischen einige Mitarbeiter.
Fenster mit Alu- oder Kunststoffrahmen werden hier hergestellt
Fenster mit Alu- oder Kunststoffrahmen werden hier hergestellt

Unaufhörlich klingelt das Telefon, auch kurz vor Neujahr ist noch viel los. Oleg und Nina sind richtig schwer am Arbeiten, deshalb fährt Nina uns (Palina, ihre kleine Schwester, die Oma und mich) ins nahegelegen Einkaufszentrum.

2 Gedanken zu „Wirklich in der Verbannung in Sibirien?

  1. Juerg

    Schön, wie Du das „Knarren“ des Schnees beschreibst – oder war es knirschen? 🙂 Danke für’s Teilen und – frohe Weihnachten. (Weshalb ist die denn am 6. Januar in Sibirien?).

    1. Christian Beitragsautor

      Danke Jürg. Wegen Weihnachten werde ich mich schlau machen. Es ist auf jeden Fall orthodoxe Glaubensrichtung und hat evtl mit dem gregorianischen Kalender zu tun.
      Liebe Güsse zurück.
      Christian

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