Dienstag bis Donnerstag war ich Couchsurfen in Novosibirsk – und das bei einer ganz besonderen Gastgeberin. Schon der Empfang hatte eine faustdicke Überraschung für mich: „Ich habe hier so viele Blumen und Pflanzen. Suche dir aus, was dir davon am besten gefällt.“

Pflanzenwahl: Ene-mene-Muh und draus bist du …

So wurde ich empfangen. Verdutzt schaute ich mich um. Ich und Pflanzen? In der Wohnung war es voll von Grünzeug, irgendwie war ich leicht irritiert und inspizierte diese Pflanzen dann erst mal eingehend. Anfänglich weigerte sich mein Inneres, mich auf so eine Pflanze festzulegen, doch irgendwie ist Mann ja auch neugierig. Sollte ich vielleicht den Kaktus nehmen – oder eine Blume, oder doch lieber einen Baum? Die waren alle von satter grüner Farbe und es fiel mir nicht leicht, daraus eine Pflanze zu wählen. Irgendwie waren mir einige der Teile dann zu dunkel und so fiel meine Wahl auf eine Pflanze, die recht helle Blätter hatte.

Schlank, hellgrüne Farbe und von mir ausgesucht

„Diese Pflanze hier gefällt mir am Besten“ sagte ich und bekam dann so was wie ein Planzen-Horoskop von Natascha. Natascha ist Psychologin und entwickelt grade eine Methode „Psycho-Flowers“. Dabei interpretiert sie aus den gewählten Pflanzen den Menschen, seine Eigenschaften und noch einiges mehr. Meine Pflanze wächst auf vielen Böden, und kann fast überall gedeihen. Das bedeutet übertragen, dass ich unter den verschiedensten Umgebungs-Bedingungen leben kann und damit zurechtkomme. Aber dort, wo positive Energie dazu kommt, gedeiht die Pflanze ganz besonders, und so geht es mir auch, sagte Natascha. Ich wäre ein positiver Mensch und könnte mit der richtigen und positiven Umgebung das Leben total genießen und vieles leisten.

„Super“ dachte ich mir, das hört sich doch echt gut an. 2 Tage später sollte ich erfahren, dass das eigentlich nicht wirklich wichtig ist, welche Pflanze das war und welche Eigenschaften diese hatte. Viel wichtiger ist es, damit Menschen auf lockere Art und Weise zu öffnen und die Kommunikation miteinander zu beginnen. Aber da waren wir schon lange über den Punkt hinweg, Gesprächsthemen zu suchen.

Pflanzenflüsterer: Natalia Beryazeva

Mit Natascha konnte ich mich unterhalten wie ich wollte: Deutsch, Englisch und Russisch, denn sie hat Sprachen studiert und als Dolmetscherin gearbeitet. Danach studierte sie Journalismus und arbeitet in diesem Beruf auch heute noch. In der Zeit bei ihr hat sie jeden Tag Redaktionsarbeit gemacht und Artikel geschrieben. Sie betreibt seit einem Jahr (oder war es erst seit einem halben Jahr) 2 Blogs, hat inzwischen schon 3.000 Leser. Sie ist keine EDV-Spezialistin, hat sich aber die letzten Monate eingehend mit SEO beschäftigt, da eine ihrer Einkommensquellen der online-Vertrieb von E-Books mit selbstgeschriebenen Märchen ist. 2 der Bücher sind Teil der Abschlussarbeit Ihres 3. Studiums der Psychologie.